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30. Oktober 2019

Das Problem mit NoFap: Sind Pornographie uns Masturbation wirklich schädlich

NoFap ist in den letzten Jahren zu einer immer größeren Bewegung geworden. Für fast zwei Jahre war ich selbst ein Anhänger und davon begeistert. Mittlerweile würde ich aber nicht mehr alle Annahmen der NoFap-Community blind unterschreiben.

Was ist NoFap?

Einigen Lesern wird NoFap wahrscheinlich kein Begriff sein. Bei NoFap handelt es sich um eine Anti-Pornographie- und Anti-Masturbations-Bewegung, die sich im Internet entwickelt hat. Die Mitglieder berichten von mehr Motivation, Energie und Lebensfreude, wenn sie dieses „schmutzige“ Hobby at acta legen.

Auch wenn ich NoFap für etwa 2 Jahre aktiv gemacht habe, habe ich mittlerweile ein etwas gespalteneres Verhältnis dazu. Angefangen hatte dies, als ich mich tiefer mit meiner Psyche und den Effekten von Überzeugungen und Glaubenssätzen auseinandergesetzt habe.

Lasst uns einen Blick darauf werfen, unterteilt in Masturbation und Pornographie.

Pornographie

Sex oder die Erwartung auf Sex schüttet viel Dopamin aus. Dopamin ist ein Botenstoff im Gehirn, der zu Antrieb und Motivation führt und auch aufkommt, wenn ich z.B. Nahrung erwarte.

Was mehr und mehr Forscher zurzeit untersuchen, sind die Effekte von Pornographie auf den Dopaminhaushalt. Eine Pornowebseite ist eine Umgebung, ganz anders als sie in prähistorischen Zeiten möglich gewesen wäre. Damals entstand nur hin und wieder die Möglichkeit zur Fortpflanzung und nicht mit einer großen Anzahl an unterschiedlichen Frauen.

Auf den unterschiedlichen Schmuddelwebseiten der Gegenwart findet sich hingegen eine Auswahl an Hunderten verschiedener Frauen. Und mein Gehirn unterscheidet beim Ausschütten von Dopamin nicht, ob ich nur zusehe oder selber Sex habe. In anderen Worten: mein Gehirn wird durch die große Auswahl und Abwechslung mit Dopamin geflutet. Der Effekt ist, dass meine Sensibilität gegenüber Dopamin sinkt und ich immer größere Mengen davon benötige, um noch Antrieb und Motivation zu spüren. Dinge, die nicht so viel Dopamin ausschütten, bleiben dadurch auf der Strecke. Berichtet wird z.B. dass Männer, die an Erektionsstörrungen leiden, erst wieder eine Erektion mit ihrer Partnerin bekommen, wenn sie Pornographie aus ihrem Leben verbannen.

Ein weiterer Effekt, den der Verzicht auf Pornographie haben kann, ist meiner Erfahrung nach die eigene Sichtweise auf Frauen. Wenn wir viele Pornos schauen, fangen wir oft unbemerkt an, Frauen mehr und mehr als (Sex-)Objekt zu sehen, da sie dort als solches porträtiert  werden. Verbanne ich Pornographie, fange ich an, Frauen wieder mehr und mehr als Menschen zu sehen, mit denen ich normal interagieren kann und nicht Sex im Vordergrund steht.

Meiner Erfahrung nach hat ein Beenden der Pornoguckerei äußerst gute Auswirkungen und ich kann die aufgeführten Effekte so unterschreiben.

Masturbation

Wie sieht es mit Masturbation aus? In der NoFap Community glauben die Mitglieder, dass Masturbation Energie raubt. Wenn sie damit aufhören berichten sie von mehr Motivation, Lebensfreude und energiegeladener zu sein. Klingt erstmal ganz wunderbar. Allerdings übersehen sie meiner Ansicht nach einen wichtigen Punkt.

Dieses mehr an Energie kann genauso gut auf selbsterfüllende Prophezeiungen zurückzuführen sein. In anderen Worten: wenn ich mich der NoFap Community anschließe passiert das, was fast immer passiert, wenn ich mich einer Gruppe zugehörig fühle. Ich übernehme ihre Glaubenssätze und Überzeugungen. Die meisten Menschen sind sich nicht bewusst, wie stark sie ihre eigene Realität mit ihren Überzeugungen kreieren.

Ihr könnt das ganz einfach testen. Wenn ihr in einer Nacht wenig geschlafen habt, dann redet euch den Tag über ein, wie müde ihr doch seid und wie schlecht ihr geschlafen habt. Nach der nächsten unruhigen Nacht redet ihr euch dann ein, dass es trotzdem noch mehr als genug war und ihr fit für den Tag seid und gespannt, was ihr heute alles machen werdet. Ihr werdet einen gravierenden Unterschied spüren und dabei habt ihr es euch sogar bewusst selbst eingeredet! Überlegt euch, wie es ist, wenn es unbewusst ist.

Genau die gleiche Dynamik spielt bei NoFap mit. Lange nicht zu masturbieren ist gut, ich schaffe etwas, bin stolz und erwarte neue Kräfte. Rückfälle sind äußerst schlimm und ich habe die Erwartung, dass meine ganze Energie weg ist.

Zugegeben, es gibt eine männlich-weibliche Anziehung. Die männliche Energie ist Richtung und Bewusstsein, die weibliche Fülle und Gefühl. (Jeder Mensch hatte beide Energien in sich.) Wenn ein Mann einen Orgasmus hat, wird seine männliche Energie schwächer. Und da nicht nur viele Frauen die weibliche Energie verkörpern, sondern auch die Welt, schwindet die Motivation damit zu interagieren. Das ist zumindest ist das meine Beobachtung, wenn ich durch diese Perspektive von männlich-weiblich blicke.

Auch noch erwähnt werden sollte, dass es Menschen gibt, die wirklich abhängig von Masturbation sind. Häufig ist dann auch eine starke Verbindung mit Pornographie im Gehirn entstanden, wenn beides zusammen genutzt wird. Trifft das auf dich zu, dann würde ich NoFap für drei Monate wie empfohlen durchziehen um neu zu starten! Für dich könnte NoFap zu einer enormen Hilfe werden.

Die Lösung?

Es gibt eine einfache Lösung zu exzessiver Masturbation und Pornoguckerei. Die Lösung ist ein Leben zu schaffen, in dem meine Energie in andere Dinge fließt, die mir wichtig sind. Das ist zum einen mein Potential zu leben und einen Sinn im Leben zu verfolgen. Auf dieser Reise kann dir GoneConscious helfen.

Und zweitens, wenn du es schaffst, eine Freundin zu finden und eine wirklich tiefe emotionale Beziehung mit ihr aufzubauen, dann wird der Sex zu einer Erfahrung, mit der kein Porno mithalten kann. Frägst du dich, wie du dahin kommst? Das wichtigste ist, dass du stärker in Kontakt mit deinen Emotionen kommst und diese kommunizieren kannst. Ich lade dich ein, einmal beim Online Authentic Relating Abend dabei zu sein, denn das ist genau das, was wir dort üben.

Generell ist ein gutes Maß für die Häufigkeit von Masturbation diese Frage: Masturbiere ich, weil ich Lust habe oder weil ich etwas nicht fühlen will oder von etwas weg will. Häufig nutzen wir Masturbation, ähnlich wie andere Ablenkungsmittel, um Dingen zu entfliehen. Bereichernder ist, sich damit auseinanderzusetzen. Dann spare ich zum einen meine Energie, zum anderen nutze ich sie um auf einen Weg zu gelangen, mein volles Potential zu leben und ein erfülltes Leben zu schaffen.

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